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Medikationsplan

Modulgruppe: Arzneimittelmanagement

Bei einer medikamentösen Therapie ist es sehr wichtig, dass Patientinnen und Patienten Überblick über ihre Arzneimittel behalten. Sie müssen genau wissen, wie die Medikamente zu dosieren sind, wie lange die Therapie dauert und worauf eventuell bei der Einnahme zu achten ist. Fehlen Patientinnen und Patienten diese wichtigen Informationen, kann es sein, dass die Therapie erfolglos bleibt.

S3C-MP-Schnittstelle macht Medikation transparent

Die S3C-MP-Schnittstelle der gevko unterstützt Arztpraxen und Apotheken dabei, einen nachvollziehbaren Medikationsplan für Patientinnen und Patienten zu erstellen, damit sie übersichtliche Informationen über ihre Medikation erhalten.

Dank der S3C-MP-Schnittstelle und dem zentral vorgehaltenen, elektronischen Medikationsplan behalten die an der Arzneimittelversorgung beteiligten Leistungserbringer den Überblick über alle aktuellen ärztlichen Verordnungen, über Unverträglichkeiten, über bereits abgesetzte Medikamente und über die Selbstmedikation der Patientinnen und Patienten. Der Informationsfluss sorgt dafür, dass eine ideale Therapieform verbindlich und transparent festgelegt werden kann.

Schnittstelle fördert Therapietreue und Patientensicherheit

Auf Grundlage des Medikationsplans treffen Behandler besonders fundierte Entscheidungen bei der Verordnung und Beratung. Zeitgleich können sie eine Prüfung der  Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) vornehmen, bei der alle aktuellen Medikamente der Patientin oder des Patienten berücksichtigt werden. Dank der S3C-MP-Schnittstelle lassen sich die Inhalte des Medikationsplans jederzeit aktualisieren und im einheitlichen und übersichtlichen Layout darstellen, das die Koordinierungsgruppe AMTS für den bundeseinheitlichen Medikationsplan entwickelt hat. Der Medikationsplan lässt sich auch ausdrucken, und der darauf aufgedruckte Barcode ermöglicht die Zusammenarbeit mit Einrichtungen und Systemen, die nicht über die S3C-MP-Schnittstelle verfügen. Mit diesem medizinisch und pharmazeutisch abgestimmten Medikationsmanagement arbeiten alle Beteiligten gemeinsam daran, die Therapietreue und Patientensicherheit zu verbessern.

Die S3C-MP-Schnittstelle der gevko ist somit ein wesentlicher Schritt zur Implementierung eines bundeseinheitlichen Medikationsplans. Darauf haben Patientinnen und Patienten seit Oktober 2016 Anspruch, wenn sie mindestens drei zulasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnete, systemisch wirkende Medikamente gleichzeitig und dauerhaft einnehmen oder anwenden.

Anwendungsbeispiel

Einem Patienten wurden mehr als fünf verschiedene Arzneimittel verordnet. Eines davon ist ein Mittel zur Blutverdünnung, das er aufgrund von Vorhofflimmern einnehmen muss, um das Risiko eines Herzinfarktes und Schlaganfalls zu verringern. Da er Kopfschmerzen hat, möchte er sich in seiner Apotheke das frei verkäufliche Schmerzmittel ASS (Acetylsalicylsäure) kaufen. Der Apotheker seines Vertrauens weiß durch den vorliegenden Medikationsplan, dass ASS für diesen Patienten ungeeignet ist und schlägt ihm ein alternatives Präparat gegen den Kopfschmerz vor. Das neue Präparat wird mithilfe der S3C-MP-Schnittstelle gleich in der Apotheke im Medikationsplan des Patienten dokumentiert. Der Apotheker druckt den aktualisierten Medikationsplan im einheitlichen und übersichtlichen Layout, so wie es die Koordinierungsgruppe AMTS für den bundeseinheitlichen Medikationsplan entwickelt hat.

Dokumente zum Download

Produktblatt der S3C-MP-Schnittstelle

inkl. Darstellung der Umsetzung

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